Das kleine Tonbandlexikon
Einige wichtige Begriffe der Tonbandtechnik kurz erklärt
Ich möchte an dieser Stelle keine hochwissenschaftlichen Erklärungen von Spezialbegriffen aus dem Bereich der Tonbandtechnik abgeben. Mir kommt es vielmehr darauf an, einige Begriffe aus diesem Bereich möglichst allgemeinverständlich zu erklären. Ich werde hier einige Begriffe einfügen, und zwar in alphabetischer Reihenfolge. Die hier erklärten Begriffe erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich verzichte auch darauf, zu erklären, was ein Tonbandgerät ist. Es ist auch möglich, dass ich später noch einige Begriffe hinzufüge, dass das Tonbandlexikon also nach und nach erweitert wird. Mehr Informationen für Einsteiger in die Tonbandtechnik gibt es im Bandmaschinenbuch, dazu einfach hier nachsehen. Doch nun zu den einzelnen Begriffen und deren Erklärungen:
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Abrieb
Der Abrieb bezeichnet all die hässlichen Ablagerungen an den Tonköpfen und Bandführungen eines Tonbandgerätes, die im Laufe der Jahre für eine starke Verschmutzung und eine schlechte Tonqualität sorgen. Der Abrieb stammt vom Bandmaterial. In diesem Zusammenhang sei noch der Begriff Abriebfestigkeit genannt, der praktisch den Widerstand der Magnetschicht eines Tonbandes gegen den Abrieb bezeichnet. Gute Tonbänder zeichnen sich durch eine hohe Abriebfestigkeit aus und tragen dazu bei, die Verschmutzungen der Köpfe und der Bandführungen möglichst gering zu halten. In der Praxis ist es jedoch leider so, dass die meisten Tonbandgeräte eine nicht unerhebliche Menge an Abrieb aufweisen und daher öfter mal gereinigt werden müssen. Vor allem gilt dies dann, werden hauptsächlich ältere Tonbänder auf ihnen abgespielt.
Abschirmung
Abgeschirmt werden im Bereich der Tonbandtechnik meistens Kabel, um Störungen bei der Aufnahme und Wiedergabe zu vermeiden. Eine Abschirmung stellt allerdings auch einen Schutz gegen das Auftreten unerwünschter Spannungen, sogenannter Störspannungen, durch elektromagnetische Streufelder dar. Die Abschirmung von Kabeln kann beispielsweise mithilfe eines dünnen Drahtnetzes bzw. mit einem Drahtgeflecht erfolgen. Eine magnetische Abschirmung hingegen kann erfolgen, indem das abzuschirmende Objekt in Eisen gekapselt wird.
Akustische Rückkopplung
Eine akustische Rückkopplung ist jenes unangenehme und ohrenbetäubende Pfeifen, das dann entsteht, wird eine Mikrofonaufnahme in unmittelbarer Nähe eines Lautsprechers abgehört. Die akustische Rückkopplung entsteht dadurch, dass die vom Lautsprecher ausgestrahlten Schallwellen wieder in das Aufnahmemikrofon gelangen, erneut verstärkt und über den gleichen Lautsprecher wiedergegeben werden. Abhilfe gegen akustische Rückkopplungen kann erfolgen, indem das Mikrofon so aufgestellt wird, dass es die Schallwellen des wiedergebenden Lautsprechers nicht mehr aufnehmen kann.
Aufnahmekopf
Der Aufnahmekopf wird häufig auch als Sprechkopf oder einfach als Tonkopf bezeichnet. In ihm wird elektrischer Strom in magnetische Felder umgewandelt, die dann das Tonband magnetisieren und auf diese Weise die Schallwellen in Form elektromagnetischer Signale speichern. Einen separaten Aufnahmekopf besitzen nicht alle Tonbandgeräte. Es sind solche, die auch als Dreikopf-Geräte bezeichnet werden, welche separate Tonköpfe für die Aufnahme und die Wiedergabe besitzen.
Aufnahmeverstärker
Der Aufnahmeverstärker ist die elektronische Baugruppe im Tonbandgerät, welche die elektrischen Ströme für den Aufnahmekopf aufbereitet und anschließend an diesem abgibt. Es kann sich hierbei um relativ kleine Spannungen aus einem Mikrofon oder einem Rundfunkgerät handeln, die vor der Aufnahme verstärkt werden müssen. Die Höhe dieser Spannungen muss häufig vom Benutzer eingestellt werden. Dies wird als Aussteuerung bezeichnet. Viele Tonbandgeräte, insbesondere solche mit kombiniertem Aufnahme-Wiedergabekopf, besitzen keinen separaten Aufnahmeverstärker, sondern nutzen einen Teil des auch für die Wiedergabe des Tonbandes verwendeten Verstärkerteils.
Aussteuerung, Aussteuerungsregler und Aussteuerungsinstrument
Um ein optimales Ergebnis bei der Aufnahme zu erzielen, müssen die elektrischen Signale für den Aufnahmekopf auf eine bestimmte Höhe eingestellt werden. Diesen Vorgang bezeichnet man als Aussteuerung. Die Aussteuerung erfolgt mithilfe des Aussteuerungsreglers und des Aussteuerungsinstrumentes. Das Aussteuerungsinstrument kann entweder aus einem Zeigerinstrument, aus einer LED-Zeile oder aus einem magischen Band bzw. magischen Auge bestehen, sofern es sich um ein Röhrentonbandgerät handelt.
Banddicke
Die Banddicke bezeichnet die Stärke eines Tonbandes. Abhängig von der Spielzeit und der Ausführung unterscheidet man zwischen verschiedenen Tonbändern mit ebenso unterschiedlichen Banddicken (Standardband, Langspielband, Doppelspielband sowie Vierfach- und Sechsfachspielband).
Bandgeschwindigkeit
Die Bandgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit welcher das Band an den Tonköpfen und übrigen Bandführungen vorbeiläuft. Im Gegensatz zu einer Compact Cassette, welche fast ausschließlich mit einer Bandgeschwindigkeit von 4,75 cm/s arbeitet, gibt es bei Tonbandgeräten verschiedene Bandgeschwindigkeiten. Die wichtigsten Bandgeschwindigkeiten sind 2,4 cm/s, 4,75 cm/s, 9,5 cm/s und 19 cm/s, wobei die Bandgeschwindigkeit von 9,5 cm/s quasi den Standard darstellt, den so gut wie alle Tonbandgeräte beherrschen. Je höher die Bandgeschwindigkeit ist, desto besser wird auch die Klangqualität der Aufnahme. Für hochwertige Musikaufnahmen verwendet man daher bevorzugt höhere Bandgeschwindigkeiten. Handelt es sich jedoch nur um Aufzeichnungen von Gesprächen oder Telefongesprächen, so können auch geringere Bandgeschwindigkeiten verwendet werden, um höhere Aufnahmekapazitäten bzw. Spielzeiten zu erreichen. Viele Tonbandgeräte besitzen zwei oder drei Bandgeschwindigkeiten.
Bandsalat
Den Bandsalat sicherlich jeder, der schon einmal mit einem Tonbandgerät oder einem Kassetten Gerät gearbeitet hat. Er entsteht häufig dann, wenn die Aufwickelspule eines Tonbandgerätes oder Kassettengerät ist nicht mehr arbeitet, weil beispielsweise die Rutschkupplung defekt ist.
Bandzug
Der sogenannte Bandzug bezeichnet die Kraft, mit der das Tonband an den Tonköpfen vorbeigezogen und auf die rechte Spule des Bankgerätes aufgewickelt wird. Viele Geräte besitzen eine automatische Bandzugregelung, um das Band möglichst schonend aufzunehmen oder abzuspielen.
Bezugsband
Als solches wird ein Magnetband bezeichnet, das zum Einstellen eines Tonbandgerätes dient. Normalerweise besteht ein solches Bezugsband aus mehreren Abschnitten, mit deren Hilfe verschiedene Parameter wie die Bandgeschwindigkeit, die Ausrichtung des Aufnahme- und Wiedergabekopfes, die Entzerrung des Wiedergabeverstärkers sowie der Frequenzgang des Gerätes korrigiert bzw. kontrolliert werden können.
(Band-) Breite
Tonbänder haben eine genormte Breite von ca. 6,35 mm. Dies entspricht 1/4 Zoll. Andere Bänder besitzen Bandbreiten von 1/2 Zoll (beispielsweise Videobänder aus Videokassetten) oder 0,15 Zoll bzw. 3,81 mm für Kompaktkassetten
Capstan
Als Capstan wird die Tonachse von Kassettenrekordern, Tonbandgeräten und Videorekordern bezeichnet. Zusammen mit der Andruckrolle sorgt sie für einen gleichmäßigen Transport des Bandes an den Köpfen vorbei.
Compact Cassette, kurz CC
Die Compact Cassette bzw. Kompaktkassette ist ein von Philips im Jahre 1961 entwickeltes Tonträgerformat. Sie war lange Zeit neben dem Tonband das Aufnahmemedium für Musik.
Chromdioxid
Eine wie das Eisenoxid magnetisierbare Substanz, die zur Beschichtung von Magnetbändern in Kompaktkassetten oder Videokassetten verwendet wird. Im Vergleich zum Eisenoxid erreichen Chromdioxidbänder bei kleinen Bandgeschwindigkeiten recht gute Frequenzgänge, weshalb diese auch bevorzugt in Kompaktkassetten oder Videokassetten eingesetzt werden.
Diasteuerung
Tonbandgeräte und Kassettengeräte wurden früher häufig verwendet, um Informationen zu einem Diavortrag in Form von Sprache zu speichern. Einige Hersteller von Tonbandgerät und Kassettengeräten verwendeten spezielle Köpfe oder Zusatzgeräte, mit deren Hilfe das Bild an der gewünschten Stelle durch elektrische Impulse auf dem Tonband automatisch gewechselt werden konnte.
DIN-Anschluss
Der DIN-Anschluss war eine hauptsächlich in den sechziger bis achtziger Jahren verwendete Art von Anschlüssen und Steckverbindungen, mit denen verschiedene Audiogeräte wie Tonbandgeräte, Plattenspieler oder Radios miteinander verbunden werden konnten. Es handelt sich um drei- oder fünfpolige Steckverbindungen, mit denen monofone oder stereofone Signale zwischen Audiogeräten übertragen werden konnten. Heute werden meistens Adapterkabel benötigt, um Tonbandgeräte oder andere ältere Audiogeräte mit Computern oder moderneren Musikanlagen zu verbinden.
Eisenoxid
Das Eisenoxid ist die magnetisierbare Substanz im Tonband. Abhängig von der Stromstärke im Aufnahmekopf und der Stärke des daraus resultierenden Magnetfeldes erfolgt eine Magnetisierung des Eisenoxids, die bei der Wiedergabe des Tonbandes im Wiedergabekopf durch das Magnetfeld eine elektrische Spannung induziert, die durch den Wiedergabeverstärker verstärkt und schließlich in Form von Tonsignalen hörbar gemacht wird.
Endloskassette und Endlosband
Es handelt sich hier um Tonspeicher in Form von Tonbändern oder Kassetten, mit deren Hilfe Endlosschleifen von Tonsignalen gespeichert werden können. Endloskassetten bzw. Tonbänder wurden früher gerne zum Aufzeichnen und Wiedergeben von Durchsagen verwendet. Eine Endloskassette besitzt eine besondere Mechanik, mit deren Hilfe das Band in einer Endlosschleife aufgenommen und später wiedergegeben werden kann. Die gleiche Bandmenge, die an der Innenseite der Bandspule herausgezogen wird, wird bei der Endloskassette an der Außenseite der Spule wieder aufgespult, sodass sich immer die gleiche Menge an Bandmaterial auf der Spule befindet.
Frequenzbereich
Der Frequenzbereich eines Tonband- oder Kassettengerätes bezieht sich auf den Bereich hörbarer Schwingungen, den das Gerät aufzeichnen wiedergeben kann. Je größer der Frequenzbereich ist, desto besser ist in der Regel auch die Klangqualität des Gerätes bzw. die der Aufnahme.
Gleichlauf
Ein guter Gleichlauf ist für ein Tonbandgerät sehr wichtig. Der Gleichlauf wird durch eine gleichmäßige Transportgeschwindigkeit des Tonbandes erreicht. Besitzt das Gerät keinen guten Gleichlauf, so kommt es zu Tonhöhenschwankungen, häufig auch als Jaulen bezeichnet. Ein schlechter Gleichlauf kann auch durch einen Schlupf hervorgerufen werden. Die meisten Tonbandgeräte besitzen von Haus aus möglichst große und schwere Schwungräder, die für eine konstante Drehzahl des Capstan, für einen gleichmäßigen Bandtransport und für einen guten Gleichlauf sorgen.
Gleichstrom
Der Gleichstrom ist ein elektrischer Strom, der immer in der gleichen Richtung fließt. Er kann durch einen Akku bzw. einer Batterie ebenso erzeugt werden wie durch ein Netzteil. Elektronische Schaltungen wie beispielsweise die Verstärker in Tonbandgeräten werden normalerweise mit Gleichstrom betrieben. Im Gegensatz zum Gleichstrom steht der Wechselstrom, dessen Stromfluss sich ständig in der Richtung ändert.
Halbspur
Bei Tonbandgeräten gibt es mehrere Arten von Spuranordnungen, also lagen der einzelnen Aufnahmespuren. Die Halbspur ist eine davon. Als Halbspur bezeichnet man solche Geräte bzw. Tonbänder, bei denen je Laufrichtung nur eine Tonspur aufgezeichnet wird. Monogeräte beispielsweise sind häufig Halbspurgeräte. Sie sind allerdings auch als Vierspur-Monogeräte erhältlich gewesen, bei denen je Laufrichtung zwei Spuren nacheinander aufgezeichnet und wiedergegeben werden konnten.
Heimtonbandgerät
Als Heimtonbandgerät bezeichnet man ein solches Tonbandgerät, dass praktisch nur für den Privatgebrauch hergestellt und gedacht war. Die meisten Tonbandgeräte sind Heimtonbandgeräte gewesen. Auch heute noch gibt es zahlreiche verschiedene Geräte davon, die privat gehandelt werden. Im Gegensatz zum Heimtonbandgerät gab es noch solche Geräte, die hauptsächlich im professionellen Einsatz waren wie beispielsweise Studiotonbandgeräte, die in Rundfunksendern oder anderen Einrichtungen verwendet wurden.
Hertz
Die Einheit, in der die Frequenz gemessen wird. Die Abkürzung lautet Hz. Auch die Frequenzen des hörbaren Tonbereiches und damit die des Aufzeichnungsbereiches von Tonbandgeräten werden in dieser Einheit gemessen.
HiFi
HiFi ist die Abkürzung für High Fidelity, einem Begriff, der für eine besonders hohe Klangtreue steht. Es handelt sich um einen Qualitätsbegriff, der hochwertige Stereoanlagen, Tonbandgeräte oder auch andere Geräte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik bezeichnet. In Deutschland gibt es sogar eine DIN-Norm (DIN 45.500), welche Geräte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik erfüllen müssen, um sich HiFi-Geräte nennen zu dürfen.
Hinterband-Kontrolle
Viele Tonbandgeräte besitzen getrennte Tonköpfe für Aufnahme und Wiedergabe. Handelt es sich um ein solches Gerät, so kann die soeben erfolgte Aufnahme sofort über den Wiedergabekopf abgehört werden. Es erfolgt also zunächst eine Aufnahme mithilfe des Aufnahmekopfes, anschließend läuft das Tonband am Wiedergabekopf vorbei, wird durch den Wiedergabeverstärker verstärkt und wiedergegeben. Die Aufnahme kann also sofort überprüft werden, während sie noch stattfindet. Geräte mit einem kombinierten Tonkopf für die Aufnahme und Wiedergabe, also einem Kombikopf, bieten diese Funktion nicht.
Hochfrequenz-Vormagnetisierung
Direkt vor einer Aufnahme wird das Tonband zunächst gelöscht. Theoretisch könnte dies auch geschehen, indem man das Band einfach an einem Permanentmagneten vorbeiführt. Allerdings käme es in diesem Fall zu einem starken Bandrauschen. Um dies so gut wie möglich zu verhindern, verwendet man die Hochfrequenz-Vormagnetisierung. Das Band wird vom Löschkopf mit einer hohen Frequenz bespielt, die mit rund 50 bis 100 Kilohertz nicht mehr im hörbaren Bereich liegt. Es handelt sich also um einen Ton im Ultraschallbereich, der auf das Band aufgezeichnet wird.
Impedanz
Als Impedanz wird der sogenannte Scheinwiderstand einer zusammen mit einem Kondensator und einen ohmschen Widerstand in einer elektronischen Schaltung befindlichen Spule bezeichnet. Die Impedanz wird wie der elektrische Widerstand in Ohm angegeben. Ein Beispiel für die Anwendung des Begriffs Impedanz sind Lautsprecher, deren Scheinwiderstand als Impedanz bezeichnet wird.
Induktion
Bewegt sich ein elektrischer Leiter in einem Magnetfeld, so wird in diesem eine elektrische Spannung erzeugt. Diese Spannung wird auch als Induktionsspannung bezeichnet. Dementsprechend spricht man von einer Spannungserzeugung in einem elektrischen Leiter, der sich in einem Magnetfeld bewegt, auch von einer elektromagnetischen Induktion.
Kanal
Der Kanal ist der Weg, den ein zu verstärkendes Signal in einer Verstärkerschaltung nimmt. Beim Tonbandgerät kann dies sowohl der Aufnahmekanal als auch der Wiedergabekanal sein. Es gibt Einkanal- als auch Mehrkanalverstärker wie beispielsweise Monoverstärker und Stereoverstärker.
Klang
Als Klang könnte man eine rein subjektiv wahrgenommene Tonerzeugung mithilfe technischer Geräte wie beispielsweise Tonbandgeräte oder Stereoanlagen bezeichnen. Wissenschaftlich wird als Klang ein Gemisch mehrerer Töne bezeichnet. Hierbei kann es sich auch um solche Schwingungen handeln, die gleichzeitig Frequenzen erzeugen, die ein Vielfaches des Grundtons betragen. Klänge könnte man also auch solche Töne nennen, die mehrere Schwingungen enthalten. Musikinstrumente erzeugen Klänge im physikalischen Sinne.
Klebeschiene
Die Klebeschiene dient bei einem Tonbandgerät dazu, zwei Bandenden sauber miteinander zu verbinden. Hierfür wird ein Klebeband benötigt, das die Bandenden verbindet. Die Klebeschiene ist nur eine einfache Vertiefung, in welche die Enden des Tonbandes so eingelegt werden können, dass diese exakt aufeinander zulaufen.
Klinkenstecker
Es handelt sich beim Klinkenstecker um eine Steckverbindung, die hauptsächlich im Audiobereich eingesetzt wird. Klinkenstecker und die dazugehörigen Buchsen gibt es in verschiedenen Größen (2,5 mm, 3,5 mm und 6,3 mm) und Ausführungen (Mono, Stereo).
Kombikopf
Beim Kombikopf handelt es sich um den Tonkopf in einem einfachen Tonbandgerät, über den sowohl Aufnahme und Wiedergabe erfolgen.
Kopfeinstellung
Die richtige Kopfeinstellung bzw. mechanische Einstellung der Magnetköpfe in einem Tonbandgerät ist sehr wichtig, um eine optimale Aufnahme und Wiedergabe zu ermöglichen. Es gibt verschiedene Parameter, die für die Kopfeinstellung wichtig sind. Die Spalteinstellung, also die Einstellung des Kopfspaltes genau senkrecht zur Bandlaufrichtung, die richtige Höheneinstellung des Tonkopfes und damit die genaue Justierung des Kopfspaltes auf die jeweilige Bandspur, die Kippung bzw. Neigung des Kopfspiegels zum Tonband sowie der richtige Bandandruck gehören zu den wichtigsten Kopfeinstellungen.
Kopfträger
Als Kopfträger werden mechanische Vorrichtungen an professionellen Tonbandgeräten bezeichnet, welche die Tonköpfe enthalten. Es handelt sich in der Regel um auswechselbare Baugruppen.
Kopiereffekt
Der Kopiereffekt ist ein besonderes Phänomen, das bei Bandaufnahmen auftreten kann. Jedes bespielte Tonband enthält einen magnetisierten Bereich, von dem natürlich auch magnetische Kraftlinien ausgehen. Befinden sich bei einem Tonband mehrere Lagen direkt übereinander auf einer Bandspule, so kann es zu einer gegenseitigen Beeinflussung der Magnetschichten auf den Lagen des Tonbandes kommen. Vor allem für längere Zeit gelagerte Tonbänder können diesen Effekt vorweisen, vor allem dann, handelt es sich um Tonbänder mit sehr dünnen Trägermaterialien. Der Kopiereffekt macht sich akustisch bemerkbar als eine Art Echo, das sowohl vor als auch nach der eigentlichen Aufnahme zu hören sein kann. Besonders häufig macht sich dieser Effekt zwischen zwei Musikstücken auf einem Tonband bemerkbar. Noch bevor das (nächste) eigentliche Musikstück beginnt, hört man dessen Anfang in leiser Form.
Langspielband
Das Langspielband ist ein Tonband mittlerer Stärke, bei dem sich gegenüber einem Standardband auf der gleichen Spule bis zu 50 Prozent mehr Bandmaterial aufbringen lässt. Dementsprechend ist auch die Spieldauer länger als beim Standardband.
Löschkopf
Der Löschkopf sorgt für die notwendige Vormagnetisierung des Tonbandes während der Aufnahme, indem er die entsprechende Hochfrequenz auf das Band überträgt.
Low-Noise
Low-Noise ist ein englischer Begriff, der einen niedrigen Störpegel bei Tonbändern bezeichnet. Hauptsächlich bezieht sich der Begriff auf ein niedriges Grundrauschen, das gegenüber herkömmlichen Tonbändern besonders gering sein soll. Erreicht wird die Verringerung des Störpegels durch eine feinere Ausführung des Eisenoxids als magnetisierbares Material des Bandes.
Magisches Auge, Magisches Band
Bei Tonbandgeräten eingesetzte Anzeigeröhren, also jene Elektronenröhren, die für das charakteristisch grüne Leuchten sorgen. Das Magische Auge und das Magische Band werden bei Tonbandgeräten eingesetzt, um den Aufnahmepegel anzuzeigen und somit eine optimale Aussteuerung der Aufnahme zu ermöglichen.
Magnetisierung
Die Magnetisierung ist die Einwirkung eines magnetischen Feldes auf das Bandmaterial, durch die dieses während der Aufnahme bespielt wird.
Mehrspuraufzeichnung
Eine Mehrspuraufzeichnung ist ein Bespielen eines Tonbandes mit mehreren Tonspuren. Dieses Bespielen kann sowohl zeitgleich als auch zeitlich versetzt erfolgen. Von einer zeitgleichen Mehrspuraufzeichnung kann man bei einer Stereoaufzeichnung des Bandes sprechen. Eine zeitlich versetzte Mehrspuraufzeichnung findet bei einem Vierspur-Monotonbandgerät statt, wenn je Laufrichtung des Bandes zwei Monospuren nacheinander aufgezeichnet werden.
Multiplay
Multiplay ist eine spezielle Technik, bei der eine auf der zweiten Spur erfolgende Aufnahme mit der Aufnahme der ersten Spur gemischt aufgezeichnet wird. Es erfolgt also gleichzeitig ein Überspielen der ersten Spur auf die zweite, während auf die zweite Spur noch ein zusätzliches Eingangssignal aufgespielt werden kann. Benutzt wurde diese Technik zum Beispiel dazu, um zunächst ein Instrument auf eine Spur des Tonbandes aufzuzeichnen, um dieser danach ein zweites Instrument oder eine Gesangsstimme hinzuzufügen.
NF, Niederfrequenz
Als Niederfrequenz, kurz NF, wird der Frequenzbereich unterhalb von 20.000 Hertz bezeichnet. Den Bereich darüber nennt man Hochfrequenz. Im weitesten Sinne kann als Niederfrequenz auch der hörbare Tonbereich bezeichnet werden, den ein Tonbandgerät aufnehmen und wiedergeben kann.
Pegel
Der Pegel spielt bei der Tonbandtechnik eine große Rolle. Meist wird als Pegel der Aufnahmepegel bezeichnet, also die Signalstärke, mit der das Tonband während der Aufnahme bespielt wird. Elektrisch gesehen handelt es sich beim Pegel um Spannungs- oder Stromwerte, die sich auf einen Normalpegel beziehen.
Quietschen
Ein doch recht unangenehmes Quietschen des Tonbandes kann entstehen, wenn das Bandmaterial aufgrund von Alterung oder sonstiger Materialbeeinträchtigung nicht genügend gleitfähig ist oder während des Bandtransportes sogenannte Längsschwingungen entstehen, die auch mit auf das Band aufgezeichnet werden können, wenn sie während der Aufnahme des Bandes entstehen.
Rauschen
Als Rauschen bezeichnet man in der Tonbandtechnik Störspannungen eines Frequenzgemisches, das sowohl durch den Verstärker als auch durch das Bandmaterial selbst entstehen kann.
Radioanschluss
Der Radioanschluss gehörte bei den Tonbandgeräten zu den wichtigsten Anschlüssen zu externen Geräten. Der Radioanschluss bzw. die Radiobuchse diente bei einem Tonbandgerät als Anschluss eines Radiogerätes, von dem Aufzeichnungen auf das Band erfolgen konnten. Weiterhin war es möglich, das Tonband über den Lautsprecher des Radiogerätes wiederzugeben.
Schaltband, Schaltfolie
Das Schaltband bzw. die Schaltfolie ist ein Teil des Tonbandes, das mit einer elektrisch leitfähigen Schicht versehen wurde. In der Regel befindet sich auf dem Vorlaufband bzw. zwischen Vorlaufband und Tonband. Läuft es an einem Schaltkontakt in Tonbandgerät vorbei, so kann hierdurch ein Stromstoß ausgelöst und der Bandtransport gestoppt werden.
Schlupf
Schlupf entsteht bei einem Tonbandgerät dann, wenn die Andruckrolle nicht ausreichend stark gegen die Tonachse gedrückt wird und das Band dadurch nicht mehr gleichmäßig transportiert werden kann. Es handelt sich hier um eine der häufigsten Ursachen für das unangenehme Jaulen.
Schnellstopp
Mithilfe des Schnellstopps kann der Bandtransport kurzzeitig unterbrochen werden. Die Andruckrolle wird von der Tonachse angehoben, wodurch der Bandtransport stoppt. Im Gegensatz zum herkömmlichen Bandstopp bleiben aber die Verstärker für Aufnahme oder Wiedergabe sowie die Tonköpfe aktiviert. Auch der Löschkopf wird nicht abgeschaltet.
Spaltmaß
Der Spalt ist der Bereich eines Tonkopfes bzw. des darin enthaltenen Eisenkerns, welcher einen unmagnetischen Stoff enthält. Aus ihm können die magnetischen Feldlinien während der Aufnahme austreten und während der Wiedergabe eintreten. Der Spalt ist dem Bandmaterial zugewandt. Der Spaltmaß bezeichnet die Größe dieses Magnetspaltes im Eisenkern des Tonkopfes.
Spurbreite
Die Spurbreite bezeichnet die Breite des aufzunehmenden Bereiches eines Tonbandes. Handelt es sich um eine Vollspur, so wird das ganze Band (ca. 6,3 Millimeter) während einer Aufzeichnung oder der Wiedergabe verwendet. Bei Halbspur ist es ein Bereich zwischen 2,0 und 2,4 Millimeter pro Spur und bei der Viertelspur beträgt die Spurbreite nur noch etwa 1,0 Millimeter.
Spurlage
Als Spurlage wird die international genormte Lage der Tonspuren auf einem Tonband bezeichnet. Handelt es sich um ein Gerät mit Halbspur, so wird zunächst die obere Hälfte des Bandes in Laufrichtung bespielt. Wird das Band herumgedreht, so befindet sich die zweite Spur oben, die nun bespielt wird. Bei einem Vierspurband bzw. Viertelspurband sieht die Spurlage so aus wie unter 2-Spur und 4-Spur beschrieben.
Störspannungsabstand
Der Störspannungsabstand ist das in Dezibel angegebene Verhältnis zwischen dem aufgezeichneten Tonsignal und einem Störsignal wie beispielsweise einem Rauschen.
Tonband(gerät)
???
Tonfrequenz
Als Tonfrequenzen werden die Frequenzbereiche bezeichnet, die im hörbaren Bereich liegen.
Tonkopf
Aufnahmekopf und Wiedergabekopf werden so bezeichnet. Auch der Kombikopf in Tonbandgeräte mit nur zwei Köpfen wird oft so genannt.
Transformator
Der Transformator ist ein elektrisches Bauteil, das häufig zum Umwandeln von hohen Spannungen in niedrige oder umgekehrt eingesetzt wird. Ebenso kann es als Impedanzwandler eingesetzt werden, beispielsweise als NF-Übertrager im Verstärkerteil von Röhrenverstärkern.
Tricktaste
Die Tricktaste ist eine besondere Einrichtung, die einige Tonbandgeräte besitzen. Mithilfe dieser Taste können bereits bestehende Aufnahmen auf Tonbändern durch nachträgliche NF-Signale ergänzt werden. So ist es beispielsweise möglich, ein Band mit einer Musikuntermalung nachträglich mit Gesang oder Sprache zu versehen, ohne die bereits bestehende Aufnahme zu löschen. Der Löschkopf bleibt während der Betätigung der Tricktaste ausgeschaltet.
Übersprechdämpfung
Als Übersprechen bezeichnet man die Übertragung von Tonsignal eines Kanals auf den anderen. Bei einem Tonbandgerät kommt ein solches Übersprechen durch direkt übereinander liegende Systeme in den Tonköpfen zustande. Abhilfe bietet eine entsprechende Abschirmung im Inneren des Kopfes.
Übertrager
Übertrager ist praktisch nur ein anderes Wort für Transformator. Als Ausgangsübertrager werden zum Beispiel als Impedanzwandler eingesetzte Transformatoren in dem in Stufen von Röhrenverstärkern und frühen Transistorverstärkern bezeichnet.
Verstärker
Der Verstärker ist eine unverzichtbare Baugruppe in Tonbandgeräten. Er verstärkt das Eingangssignal von einem Mikrofon oder einer anderen Eingangsquelle und führt es dem Aufnahmekopf zu, der dann wiederum das Band magnetisiert. Als Wiedergabeverstärker verstärkt er das vom Tonkopf kommende Signal, damit es über einen Lautsprecher wiedergegeben werden kann.
Viertelspur
Ein Aufzeichnungsverfahren, bei dem pro Bandlaufrichtung zwei Spuren entweder nacheinander oder gleichzeitig (beim Stereobetrieb) aufgenommen und wiedergegeben werden.
Vollspur
Die ersten Tonbandgeräte verwendeten die volle Spurbreite des Tonbandes in einem Durchgang. Das Band konnte so praktisch nur in eine Richtung bespielt werden und nicht in beiden Laufrichtungen, wie man dies heute kennt.
Vorbandkontrolle
Die Vorbandkontrolle ermöglicht das Abhören des Inders Tonbandgerät eingespeisten Audiosignals, noch bevor es über den Aufnahmekopf auf das Band gelangt. Einfachere Tonbandgeräte ermöglichen diese Kontrolle der Aufnahme über einen Kopfhörer oder den eingebauten Lautsprecher des Tonbandgerätes.
Vorlaufband
Das Vorlaufband oder Vorspannband ist ein einfaches Trägermaterial ohne magnetisierbare Eisenoxidpartikel, dass meist grün (siehe Seite 1 des Tonbandes) oder rot (bei Seite 2) ist. Es wird eingesetzt, um Beschädigungen des eigentlichen Bandmaterials beim Einfädeln des Tonbandes in das Tonbandgerät zu vermeiden.
Vormagnetisierung
Siehe Hochfrequenz-Vormagnetisierung
VU-Meter
Aussteuerungsinstrument in Tonbandgeräten, welches oft eine mit Dezibelwerten geeichte Skala besitzt. Der untere Bereich der Skala ist meist mit Minuswerten versehen, während die optimale Aussteuerung mit einem Dezibelwert von Null gekennzeichnet wird. Der Ausschlag in den positiven Bereich ist meist rot gekennzeichnet und bezeichnet eine eine zu hohe Aussteuerung der Aufnahme.
Wickelmotor
Die meisten einfacheren Tonbandgeräte besitzen nur einen einzigen Motor, der den Antrieb des gesamten Laufwerks übernimmt. Tonbandgeräte, die oft auch als 3-Motor-Maschinen bezeichnet werden, besitzen dagegen drei Motoren, von denen einer für den eigentlichen beim Transport mithilfe des Capstans zuständig ist, während die Wickelmotoren den Antrieb der Bandteller übernehmen.
Wiedergabekopf
Der Tonkopf in einem Tonbandgerät, der bei der Wiedergabe die Magnetisierung des Tonbandes in elektrische Signale umwandelt, die dann dem Wiedergabeverstärker zugeführt werden.
Wiedergabeverstärker
Er verstärkt das vom Tonkopf bzw. Wiedergabekopf kommende Signal in Form von kleinen Wechselströmen soweit, dass es entweder einem externen Verstärker oder dem in Tonbandgerät eingebauten Verstärker für die Wiedergabe über einen Lautsprecher zugeführt werden kann.
Zoll
Die Breite des Bandmaterials von Tonbandgeräten oder Videogeräten wird meist in Zoll angegeben. Herkömmliche Tonbandgeräte verwenden Bandmaterial mit einem Viertelzoll Breite. Kassettengeräte verwenden noch schmaleres Bandmaterial, Videogeräte dagegen Bänder mit einer Breite von einem halben Zoll.
Bilder und Texte: Gerd Weichhaus