Philips F6121
Dieses Philips F6121 wurde Anfang der 1980er Jahre (etwa 1982-83) gebaut, und zwar in Belgien, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Kassettendecks, die bereits in der damaligen Zeit in Japan bzw. Fernost hergestellt wurden. Von der Aufmachung her wirkt es recht edel, was unter anderem auf die silberfarbene Front des Gerätes zurückzuführen sein dürfte. Besonders die analogen Anzeigeinstrumente für die Aufnahmeaussteuerung sehen im beleuchteten Zustand sehr schön aus. Dieses Exemplar hier ist noch in einem relativ guten Zustand. Zumindest gilt dies für die Optik. Lediglich einer der vier Füße unter dem Gerät ist beschädigt (im Bild ist dies auch zu sehen). Doch wie sieht es mit der Funktion aus?
Nach einer ersten Inaugenscheinnahme und während der ersten Funktionsprüfung stellte sich heraus, dass sich das Gerät zwar einschalten lässt, aber nicht einwandfrei funktioniert. Die Beleuchtung für die Anzeigeinstrumente ist ausgefallen, was auf eine durchgebrannte Glühbirne zurückzuführen war. Etwas gravierender war ein Fehler in der Mechanik des Kassettenlaufwerkes. Zwar funktionierte der Bandtransport, die rechte Spule des Gerätes wurde jedoch bei der Wiedergabe nicht angetrieben, was unweigerlich zu einem Bandsalat führen würde. Hier musste also zunächst eine Reparatur erfolgen. In der Abbildung sehen Sie das Gerät mit abgenommenem Gehäusedeckel.
Hier ist die Verstärkerplatine des Gerätes zu sehen. Der Umschalter für die Aufnahme und die Wiedergabe wird durch ein langes Gestänge durch die Laufwerksmechanik betätigt. Durch den Fehler am Kassettenlaufwerk funktionierte allerdings auch dieser Umschalter bzw. dessen Betätigung nicht mehr. Wie sich später herausstellen sollte, waren dafür mehrere defekte Zahnräder verantwortlich.
Der Netztrafo benötigt zum Betrieb dieses Gerätes keine hohe Ausgangsleistung. Hier ist er befestigt an der Rückwand des Gerätes zu sehen. Der Netzschalter wird durch eine lange Stange durch einen Knopf von der Front des Gerätes aus betätigt.
Leider war eine Befestigungsnase an der Kunststoffhalterung für die Lampenfassung abgebrochen, sodass die Lampenfassung mit einer neu eingesetzten Glühlampe am Reflektor angeklebt werden musste.
Hier ist das ausgebaute und bereits zum Teil zerlegte Kassettenlaufwerk des Philips F6121 zu sehen. Der Antrieb der verschiedenen Laufwerksfunktionen erfolgt über mehrere Zahnräder, von denen bereits einige kaputt waren. Die Zähne hatten sich zum Teil von der Kunststoffscheibe abgelöst, sodass kein einwandfreier Antrieb mehr gegeben war und daher einige Laufwerksfunktionen nicht mehr durchgeführt werden konnten. Im Internet gab es glücklicherweise Ersatz für die defekten Zahnräder, wenn auch nicht ganz billig.
Im Hintergrund links zu sehen ist eines der defekten Zahnräder, das sich bereits in seine Bestandteile auflöst. Der Ersatz für dieses defekte Zahnrad ist vorne im Bild zu sehen, hier bereits am Betätigungshebel angebracht. In diesem Kassettenlaufwerk waren noch einige weitere Zahnräder enthalten, die ebenfalls nicht mehr in Ordnung waren und ausgetauscht werden mussten. Erst nach dieser Reparatur konnte das Laufwerk überhaupt wieder vernünftig in Betrieb genommen werden. Natürlich wurden auch die Antriebsriemen gleich ausgewechselt.
Hier ist das Laufwerk im eingebauten Zustand während einer Funktionsprobe zu sehen. Leider stellte sich heraus, dass auch das große Zahnrad (bernsteinfarben) ebenfalls ausgetauscht werden musste, dieses allerdings nicht im Reparatursatz enthalten war. Ohne intaktes Zahnrad funktionierte die Bandendabschaltung sowie die Umschaltung zwischen Aufnahme und Wiedergabe nicht mehr. Leider wird der Umschalter für Aufnahme und Wiedergabe nicht direkt über die entsprechende Laufwerkstaste betätigt, sondern wie die Abschaltung am Bandende ebenfalls über einen Zahnradantrieb im Laufwerk.
Hier sind die rückseitigen Anschlüsse des Philips F6121 zu sehen. Neben den bereits damals gängigen Cinchanschlüssen ist dieses Kassettendeck zusätzlich mit einer DIN-Buchse ausgestattet. Dies ist bei vielen Kassettendecks aus der damaligen Zeit der Fall gewesen und wurde wohl während einer Art Übergangszeit zwischen den vorher üblichen DIN-Anschlüssen und dem später verwendeten Cinchanschlüssen von einigen Herstellern so praktiziert. Mit den benötigten Ersatzteilen und den neuen Antriebsriemen können die meisten dieser Geräte wieder in Betrieb genommen werden. Ob sich die Ausgabe für die Ersatzteile lohnt, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Allerdings lohnt es sich durchaus, solche Geräte zu reparieren und zu erhalten, da sie einen recht guten Klang haben und auch die Laufwerksmechanik bis auf die Zahnräder relativ langlebig ist.