Taiga W-206
Dieses Gerät hier ist eine interessante Kombination aus Radio, Kassettenrekorder und Weckuhr. Die Radiorekorder dieser Art wurden Anfang der 1980er Jahre an diversen Stellen verkauft. Einige davon wurden beispielsweise bei einer großen Baumarktkette mit einem „O“ am Anfang verkauft, genau wie auch dieses Gerät hier. Es stammt aus dem Jahr 1983. Es ist ein sehr kompakter Radiorekorder, der als Besonderheit eine digitale Uhr mit Weckfunktion eingebaut hat, über die der Nutzer sich wahlweise mit einem Weckton, Radio oder Kassette wecken lassen kann. Das Gerät trägt die Typenbezeichnung Taiga W-206. Der Hersteller war die Swing Electroimpex GmbH aus Frankfurt am Main, die als großer Importeur von Unterhaltungselektronik unter diversen Markenzeichen galt. Die Produkte wurden über Kaufhäuser, Handelsketten oder sonstige Geschäfte vertrieben. Das Unternehmen wurde bereits Anfang der neunziger Jahre geschlossen. Doch zurück zu diesem Gerät hier.
Auf der Oberseite des Taiga W-206 sind die für diese Geräte üblichen Bedienelemente für das Kassettenlaufwerk und das Radioteil zu finden. Die Antenne ist glücklicherweise nicht abgebrochen wie bei vielen anderen Geräten dieser Art, die schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Der Radiorekorder ist übrigens sehr kompakt aufgebaut. Die Abmessungen betragen 230 × 120 × 60 Millimeter.
Die Gerätefront ist praktisch voll belegt, so dass der Lautsprecher des Gerätes auf die Rückseite wandern musste. Dieses etwas ungewöhnlich für ein solches Gerät, da die meisten Radiorekorder oder Kofferradios die Lautsprecher auf der Vorderseite besitzen. Unten zu sehen sind die beiden Abdeckungen für die Batteriefächer. Im rechten Batteriefach befindet sich eine Mignonzelle für die Uhr. Das Batteriefach auf der linken Seite nimmt vier Mignonbatterien auf, die für den Radio- oder Kassettenbetrieb benötigt werden. Der Netzbetrieb muss über ein externes Netzteil erfolgen. Ein internes Netzteil hätte in diesem Gerät auch gar keinen Platz gefunden.
Hier sind verschiedene Anschlüsse am Taiga W-206 zu sehen. Ganz oben befindet sich ein Kopfhöreranschluss, darunter eine Anschlussbuchse für ein externes Netzteil mit 6 Volt Gleichstrom. Es sollte nach Möglichkeit ein stabilisiertes Netzteil verwendet werden, da das Gerät sonst fürchterlich aus dem Lautsprecher brummt. Unten findet sich eine DIN-Anschlussbuchse, über die ein externes Mikrofon, ein Verstärker oder ein Radiogerät angeschlossen werden kann. Der kleine Schalter an der Seite aktiviert die Uhrenbeleuchtung.
Innen sieht es recht voll aus. Links befindet sich der Radioteil mit NF-Verstärker. Rechts sehen ist das Kassettenlaufwerk mit eigenem Verstärkerteil für die Aufnahme und Wiedergabe. Gut zu sehen sind die Batteriefächer an der Unterseite mit vier Batterien für den Radio- und Kassettenbetrieb sowie einer Batterie für die digitale Uhr.
Nach dem Lösen einiger Schrauben im Geräte Inneren kann die Frontblende des Gerätes ebenfalls abgenommen werden. Links zu sehen ist das Kassettenlaufwerk, rechts befindet sich die Digitaluhr, die aus einem kleinen Uhrenmodul sowie einem Bedienteil besteht.
Die Digitaluhr im Detail. Man sieht sehr gut, das alle Baugruppen und das Kassettenlaufwerk auf kleinstem Raum untergebracht wurden.
Das Kassettenlaufwerk wurde gründlich gereinigt und mit einem neuen Antriebsriemen versehen. Bei der ersten Inbetriebnahme leierte das Kassettenlaufwerk ziemlich stark, was allerdings auf den ausgeleierten Antriebsriemen zurückzuführen war. Glücklicherweise war das Gerät noch in einem recht guten Zustand, wenn man das inzwischen doch recht hohe Alter von mehr als 35 Jahren berücksichtigt. Die Schalter und Drehregler waren alle etwas verstaubt und funktionierten daher am Anfang noch nicht so richtig. Nach einer gründlichen Reinigung des Gerätes ist es jetzt allerdings wieder spielbereit.