Grundig Stenorette S
Die Grundig Stenorette S ist wie die Bölkow Conferette 212 ein Diktiergerät. Dieses Gerät hier ist sogar noch etwas älter als die Conferette und mit Röhren bestückt. Die Aufzeichnung der Sprache erfolgt auch hier auf offenen Bandspulen. Eine davon ist quasi fest im Gerät eingebaut. Das Band muss also immer erst komplett zurückgespult werden, ehe es abgenommen werden kann. Dieses Exemplar hier ist schon in einem recht gebrauchten Zustand gewesen, als ich es bekam.
Das Handteil ist zugleich Mikrofon und Lautsprecher. Die Aufnahme kann über einen seitlich angebrachten Schalter gestartet und auch wieder gestoppt werden. Angezeigt wird der aktuelle Betriebszustand über eine kleine Kontrollleuchte im Mikrofon.
Dem Alter entsprechend war die Grundig Stenorette S in keinem betriebsbereiten Zustand mehr, als ich sie bekam. Die Mechanik war inzwischen schwergängig geworden und musste vor der Inbetriebnahme des Gerätes erst einmal wieder gangbar gemacht werden. Außerdem mussten einige defekte Kondensatoren in der Elektronik ausgewechselt werden, da die Aufnahme und auch die Wiedergabe nicht mehr richtig funktionierten. Hier ist das Gerät mit abgenommener oberer Abdeckung zu sehen. Man sieht deutlich, dass dieses Diktiergerät keine Andruckrolle und keinen Capstan besitzt, sondern der Antrieb des Bandes während der Aufnahme und Wiedergabe lediglich über den Antrieb der rechten Bandspule erfolgt. Eine Art Bandzählwerk ist die Vorrichtung links über dem linken Wickelteller. Die aktuelle Position des Bandes lässt sich über eine Hebelmechanik darstellen. Dazu wird der Bandwickel auf dem rechten Wickelteller mithilfe einer Art Fühler abgetastet. Je mehr Band sich auf den Wickelteller befindet, desto höher ist der angezeigte Wert auf der linken Skala.
In der Mitte befindet sich der recht große Antriebsmotor, der über verschiedene Reibräder entweder den linken oder den rechten Wickelteller antreibt. Der Motor an sich lief noch, allerdings waren die Zwischenräder schwergängig geworden. Aber die Probleme an der Mechanik des Gerätes ließen sich relativ schnell beheben.
Auch die Bandführungen und Tonköpfe des Gerätes ließen sich relativ schnell reinigen, so das nach der Instandsetzung der Verstärkerelektronik eine erste Funktionsprobe durchgeführt werden konnte. Das Band wird bei Aufnahme und Wiedergabe etwas an die Köpfe gedrückt.
In dieser Abbildung sieht man einen Teil der Verstärkerelektronik der Grundig Stenorette S. Es ist deutlich zu sehen, dass der Verstärker mit Elektronenröhren arbeitet.
Auf der anderen Seite des Gerätes befindet sich der Netztrafo und der Gleichrichter. Links im Bild zu sehen am hinteren Teil des Gerätes finden sich noch einige Elektrolytkondensatoren.
Die Gehäuseunterseite besteht aus einer schweren Metallplatte, auf die das Gerätechassis geschraubt wurde. Unten befinden sich auch die Sicherungen, von denen eine gewechselt werden musste.
Ein Blick auf die Unterseite des Gerätes bei abgenommener Bodenplatte zeigt einen großen Teil der Elektronik, die hier noch frei verdrahtet wurde. In der Mitte zu sehen ist der Antriebsmotor.
Nach der Instandsetzung der Mechanik und dem Austausch einiger defekter Bauteile konnte schließlich ein erster Probelauf stattfinden. Die Tonqualität ist natürlich nicht besonders gut, allerdings reicht sie zur Sprachaufzeichnung und Wiedergabe aus.
Einige der Kondensatoren wurden hier bereits ausgewechselt, so dass der Verstärkerteil wieder funktionieren konnte.
Dies ist die Beleuchtung für die Bandanzeige hinter dem linken Wickelteller. Die Glühlampe funktioniert sogar nach all den Jahren noch.