Grundig TK 17 L

Das Grundig TK 17 L ist ein Vierspur-Mono-Tonbandgerät und dem TK 23 L ähnlich, besitzt im Gegensatz zu diesem Gerät aber keine automatische Aufnahmeaussteuerung. Die Bedienung ist wie bei den anderen Tonbandgeräten dieser Baureihe sehr einfach gehalten. Das Laufwerk hat sich ebenfalls im Laufe der Jahre bewährt und funktioniert auch nach all den Jahren noch recht gut. Lediglich das Umspulen funktioniert bei einigen der Geräte nicht mehr so gut, so auch bei diesem TK 17 L. Der Spurumschalter macht manchmal Probleme, funktioniert bei diesem Exemplar hier aber noch sehr gut.

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Diese Laufwerke wurden in etlichen Geräten verbaut und sind relativ unanfällig. Bei diesem Grundig TK 17 L wurde anscheinend der rechte Wickelteller schon einmal erneuert. Leider kommt es bei diesen Geräten immer wieder zu Korrosionen innerhalb des Gehäuses, die sich durch einen dunklen Belag auf den Metallteilen bemerkbar machen. Das passiert vor allem dann, wenn die Geräte bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit gelagert werden.

Die Bandführungen waren natürlich auch bei diesem Tonbandgerät stark verschmutzt und mussten erst einmal gründlich gereinigt werden. Auf einigen der Metallteile hat sich zudem ein hässlicher Belag abgesetzt. Zu erkennen ist er beispielsweise rechts im Bild an dem Hebel, der beim Drücken der Pausetaste die Andruckrolle vom Capstan wegdrückt. Wichtiger ist aber die gründliche Reinigung der Bandführungen, damit sich die Schmutzpartikel nicht im ganzen Gerät oder auf dem Tonband verteilen. Besonders die Andruckrolle sollte gründlich gereinigt werden. Sie kann zu diesem Zweck auch relativ einfach aus dem Gerät ausgebaut werden. Gehalten wird sie durch eine Feder (in der Mitte des Bildes zu sehen). Die Köpfe und Bandführungen lassen sich normalerweise recht einfach von den Verschmutzungen befreien. Danach ist normalerweise auch die Klangwiedergabe wieder recht gut.

Die Andruckrolle kann, muss aber nicht ausgebaut werden, um sie sauber zu bekommen. Sie kann auch mit einem Wattestäbchen und etwas Isopropanolalkohol gereinigt werden. Allerdings sind mehrere Reinigungsdurchgänge notwendig, bis die Andruckrolle wieder richtig sauber ist. Man sollte sich diese Zeit allerdings nehmen und die Bandführungen so gut wie möglich säubern.

Die Unterseite des Grundig TK 17 L wirkt sehr aufgeräumt. Unten in der Mitte befindet sich der große Antriebsmotor, links davon das Netzteil mit Netztransformator. Die Platine auf der rechten Seite ist mit einem Abschirmblech versehen worden, das nach dem Lösen von vier Schrauben abgenommen werden kann. Die Platine lässt sich dann nach unten klappen. Vorher muss allerdings der Hebel des Aufnahme-Wiedergabeumschalters ausgehängt werden. Das geht aber ganz gut, wenn die Platine im oberen Bereich etwas zur Seite bewegt und dann vorsichtig nach vorne gezogen wird.

Auch auf der Platine wirkt es sehr sauber und aufgeräumt. Lediglich zwei Elektronenröhren (ECL86 und ECC83) bilden den kompletten Verstärker des Gerätes wie auch beim Grundig TK 14 L. Die ECC83 rechts im Bild ist sogar mit einem Abschirmblech versehen.

Direkt hinter der Platine befindet sich der Ausgangsübertrager für die Röhrenendstufe des Grundig TK 17 L. Die Elektronik dieses Gerätes ist relativ unauffällig, so dass hier nur in den wenigsten Fällen aufwendigere Reparaturen notwendig sein dürften. Probleme kann es allerdings mit den Sicherungshaltern und den Sicherungen geben. Wenn das Gerät über längere Zeit in einem Raum mit höherer Luftfeuchtigkeit gelagert wurde, sind die Sicherungen und die Sicherungshalter oft sehr stark korrodiert und müssen gründlich gereinigt werden. Bei diesem Exemplar hier war eine der beiden Sicherungen regelrecht durchgefault, so dass das Gerät sich gar nicht mehr in Betrieb nehmen ließ. Die Sicherungshalter wurden gründlich gesäubert und die Sicherungen ausgewechselt.

Eine der beiden Bremsen für die Wickelteller hatte sich aus der Halterung gelöst (oben im Bild zu sehen). Nachdem der Bremshebel wieder eingehängt wurde, funktionierte auch die Bremse wieder, so dass der Wickelteller nach dem Stoppen des Bandes zum Vorspulen relativ schnell wieder zum Stillstand kommt. Die Gummioberfläche am Wickelteller sollte gründlich gereinigt und gegebenenfalls vorsichtig mit etwas Schmirgelpapier bearbeitet werden, so dass der weiße Hebel beim Drehen des Wickeltellers sich ebenfalls nach links bewegt und das Rad auf diese Weise schnell zum Stillstand kommt.

Hier ist das Gerät bei einem Probelauf zu sehen. Im geöffneten Zustand sollte man allerdings gut aufpassen, wohin man fasst. Die Kontakte des Netzschalters (links im Bild direkt neben dem Klangregler) sind offen zugänglich, daher besteht hier akute Gefahr eines Stromschlages, wenn diese Kontakte berührt werden. Ähnliches gilt auch für die Kontakte am Magischen Band EM84 im vorderen Bereich des Gerätes, die ebenfalls eine hohe Spannung von bis zu 250 Volt führen.

Das Magische Band dieses Grundig TK 17 L leuchtete am Anfang noch sehr schwach. Wahrscheinlich war dieses Gerät bereits seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr in Betrieb gewesen. Möglicherweise regeneriert es sich noch so weit, dass es wieder nutzbar ist. Wenn nicht, muss es noch ausgewechselt werden. Ansonsten funktioniert das Gerät wieder sehr gut. Auch die Aufnahme- sowie die Wiedergabequalität ist relativ gut, wenn man das Alter des Gerätes berücksichtigt. Sogar das zusammen mit diesem Gerät erworbene Bandmaterial war noch brauchbar. Einige Kleinigkeiten mussten noch gemacht werden. So hatte sich beispielsweise das Grundig-Emblem auf der Abdeckung für die Bandführungen gelöst, ebenso das Blech an der Vorderseite des Gerätes mit den Beschriftungen. Allerdings sind das alles nur Kleinigkeiten. Außerdem wurde natürlich noch eine gründliche Reinigung des Gehäuses vorgenommen.

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