Noracord (japanisches Fabrikat)
Das Noracord Tonbandgerät aus japanischer Herstellung
Der Name "Noracord" auf dem hier vorgestellten Tonbandgerät sagt mir ehrlich gesagt nicht besonders viel. Dieses "Gerätchen" ist für den Batteriebetrieb ausgelegt und besitzt ein ziemlich billiges Gehäuse aus Kunststoff, welches so unstabil wirkt, dass man sich fragen muss, wie es all die vergangenen Jahrzehnte (fast) ohne Blessuren überstanden hat. Das Gleiche gilt übrigens auch für den Regler, den Tragegriff sowie für die Drucktasten des Laufwerks. Nach näherer Untersuchung bis ich zu der Meinung gekommen, dass das Noracord etwa Anfang bis Mitte der 70er Jahre gebaut worden sein muss.
Das Chassis mit zwei aufgelegten Bandspulen. Man kann sehr gut die recht primitive Mechanik des Laufwerks erkennen. DasTonbandgerät verfügt nicht einmal über einen Capstanantrieb. Die Bandgeschwindigkeit hängt von der Motordrehzahl ab sowie vom Durchmesser des rechten Bandwickels, ist also nicht besonders konstant und gleichmäßig. An eine Musikaufnahme und -wiedergabe ist hier kaum zu denken.
Hier eine Chassisansicht ohne aufgelegte Bandspulen. Der Lautsprecher wurde ebenfalls ins Chassis eingebaut. Der Klang ist dementsprechend...
Die Motorwelle treibt über einen Reibradantrieb direkt den rechten Wickelteller an. Das Rückspulen erfolgt (übrigens seeeeeehr langsam) über ein zusätzliches Zwischenrad zwischen Motorwelle und linkem Wickelteller. Die Bandspulen sitzen recht fest, sodass sie nicht herunterfallen können.
Das Noracord wird über zwei getrennte Batterien mit Strom versorgt. Ein 9-Volt-Block dient zur Stromversorgung des Verstärkerteils. Der Antriebsmotor wird über eine 3-Volt-Batterie (heute leider nicht mehr im Handel erhältlich) mit Energie versorgt. Links befinden sich zwei Klinkenbuchsen zum Anschluss eines Mikrofons mit Schalter für den Motor. An die rechte Buchse kann ein Kopfhörer angeschlossen werden. Man kann hier gut die japanische Herkunft des Gerätes erkennen, nicht zuletzt am Schriftzug auf der Verstärkerplatine.
Das Laufwerk funktioniert leider nur noch mehr schlecht als recht. Mit etwas Geduld konnte ich zumindest eine Probeaufnahme machen und diese mit dem Noracord abspielen.
Man kann sehr gut erkennen, dass Lösch-und Aufnahmekopf fast gleich aussehen.
Hier ist noch einmal das halbwegs reparierte und fertig zusammengebaute Tonbandgerät mit aufgelegten Bandspulen zu sehen. Eine Vorlauftaste besitzt es übrigens nicht. Die würde auch nicht viel nützen, wenn der Vorlauf genauso langsam ist wie der Rücklauf...
Insgesamt gesehen ist dieses Gerät mehr etwas für den Schrank bzw.das Regal. Für Tonbandaufnahmen und Wiedergaben mit gutem Klang gibt es besser geeignete Geräte. Aber es ist trotzdem ein recht schön aussehendes Gerätchen.
Fotos und Texte: Gerd Weichhaus